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Klamottenappell

Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin...

Die 1. Hennefer Stadtsoldaten op Jück

Geradezu unglaublich, aber die 1. Hennefer Stadtsoldaten, die Schmiede des Hennefer Karnevalsnachwuchses, wie sie aufgrund ihrer vielen Pänz mitunter genannt werden, planen seit langem akribisch ihre Fahrt nach Berlin. Und wenn diese Zeilen erscheinen, sind sie bereits da, wollen das Brandenburger Torerobern, den Berlinern ihre Quadriga „klauen“ und ihren Gastgebern einmal zeigen, wie man im Rheinland Karneval feiert.

So der Plan, den Baas Paul Jacobs beim diesjährigen Klamottenappell seinen Mannen mit auf den Weg gab - und das in unseren Gefilden noch gefühlt weit vor Sessionsbeginn. Doch in der Bundeshauptstadt ist alles anders und so ließ der Kommandant seine Blauröcke in diesem Jahr bereits Ende Oktober zum traditionellen Klamottenappell antreten.

Nur vier Tage später sollte es auf große Reise gehen, doch bei manch einem Stadtsoldaten fehlte entweder das passende Schuhwerk, die Hose war nicht rot, sondern schwarz, die Uniform gar noch in der Reinigung und die Chemisette zuweilen nicht auffindbar - die Ausreden jedoch gerne hitverdächtig. Aber es ist ja noch Zeit bis Berlin und das Wesentliche -der neue Sessionsorden, Rejimentskapelle, Tanzbeine und Knabbüs - glänzten dafür kreativ und vollzählig. Die Berlinfahrt sei natürlich in diesem Jahr das Hauptthema des neuen Sessionsordens, den Stadtsoldat Max „Basaltbröckche“ Heller einmal mehr mit viel Liebe zum Detail entworfen und umgesetzt hat. Während in der vergangenen Session noch auf dem Fässchen die Sieg hinunter gepaddelt wurde, ist die „Autobahn“ zwischen der rheinländischen Heimat und der Bundeshauptstadt samt Wegweiser unverkennbar, alsVerkehrsmittel dient der klassisch rote Doppeldeckerbus, der Hut dabei die interaktive Verbindung zwischen beiden Orten, mal auf dem Kopf des Stadtsoldaten, mal auf dem des Berliner Bären. Dickes Lob gabes daher von allen Seiten beider Ordensvorstellung und auch der Sticker ist eine echte rheinländische Ansage an den Berliner Bären, der den Stadtsoldaten huckepack trägt, die Knabbüs allerdings fest zwischen denTatzen.

Getanzt wurde tatkräftig, das Zusammenspiel von Rejimentskapelle und Knabbüs verfeinert und was das Lächeln angeht - daran könne bis zum Auftritt in Berlin noch gefeilt werden, meinte der Baas: „Jungs, wenn Eure Gesichter nicht wissen, dass es Euch Spaß macht, wie sollen es dann die anderen wissen?“ Dekoriert mit dem neuem feschen Sessionsorden und ausgepowert vom Training, gab es als stärkenden Abschluss für die Mannen Sauerbraten mit Rotkohl und Klößen und jede Menge Vorfreude auf den Besuch beim preußischen Hochadel...

Text und Fotos: Uli Grünewald